Willy Brandt nach Olympia-Massaker auf Trauerfeier in Israel unerwünscht

Nach der Ermordung von elf israelischen Sportlern durch palästinensische Terroristen bei den Olympischen Spielen 1972 in München sträubte sich die israelische Regierung gegen Kanzler Willy Brandts (SPD) beabsichtigte Teilnahme an den Trauerfeiern.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Dies berichtet das Nachrichtenmagazin "Focus" unter Berufung auf bislang geheim gehaltene Dokumente, die Israels Nationalarchiv jetzt zum 40. Jahrestag des Attentats veröffentlichte. Die Absage an Brandt, der zur Beisetzung der Sportler anreisen wollte, ging demnach von Israels Ministerpräsidentin Golda Meir aus. Ihr Botschafter Ben-Horin teilte dem Bonner Kanzleramt seinerzeit dem Magazin-Bericht zufolge mit, dass angesichts der öffentlichen Wut über den stümperhaften bayerischen Polizeieinsatz nicht abzusehen sei, wie Brandt vom israelischen Volk empfangen werde.

Die Dossiers mit den härtesten Vorwürfen gegen die Münchner Einsatzleitung stammen "Focus" zufolge von Zvi Zamir, seinerzeit Chef des Geheimdienstes Mossad. Zair schrieb in einem Vermerk, die Polizei habe vor Ort nicht den geringsten Versuch gemacht, Menschen zu retten.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 02.09.2012

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