Wirtschaft bemängelt Mindestlohn

Große Teile der deutschen Wirtschaft sehen der Überwachungspraxis im Zusammenhang mit dem Mindestlohn-Gesetz mit Sorge entgegen.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Viele Betriebe reagierten "geschockt" auf die neue Pflicht, die Arbeitszeiten für zusätzliche Beschäftigtengruppen zu erfassen und zu dokumentieren, sagte Handwerkspräsident Hans Peter Wollseifer der "Welt am Sonntag". "Das Gesetz wird eine Bürokratie-Geißel gerade für kleinere Betriebe", so Wollseifer. Auch die Bauindustrie übte scharfe Kritik.

"Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel redet von Bürokratieabbau und Sozialministerin Nahles setzt neue Bürokratie-Monster in die Welt", sagte Michael Knipper, Chef des Hauptverbands der deutschen Bauindustrie. Auch Spitzenorganisationen der Wirtschaft wie die Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) und der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) kritisieren den zusätzlichen Zeit- und Kostenaufwand. Die Unternehmen müssen ab 2015 erstmals für mehrere Hunderttausend Beschäftigte die Arbeitszeiten detailliert erfassen und archivieren.

1.600 zusätzliche Beamte des Zolls sollen ab 1. Januar die Einhaltung der korrekten Lohnzahlung und die Einhaltung der neuen Dokumentationspflichten kontrollieren.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 14.12.2014

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