Wirtschaftsminister Rösler warnt vor Folgen der drohenden US-Staatspleite

Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP) warnt vor den Folgen einer drohenden Staatspleite der USA.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Rösler sagte "Bild am Sonntag", wenn keine Einigung im Haushaltsstreit gefunden werde, "könnte der Aufschwung in den USA gefährdet und damit auch die Weltwirtschaft insgesamt geschwächt werden". Rösler weiter: "Allein Deutschland exportiert jährlich Waren im Wert von 66 Milliarden Dollar in die USA. Vor allem wären die Finanzmärkte in den USA wie auch weltweit betroffen: US-Staatsanleihen werden von Banken weltweit als Sicherheiten gehalten, der US-Dollar ist Weltreservewährung."

Wegen der schwerwiegenden Konsequenzen glaubt Rösler jedoch an eine Einigung zwischen Demokraten und Republikanern in letzter Minute. "Ich gehe weiterhin davon aus, dass in den USA eine politische Einigung gefunden wird, die Schuldengrenze anzuheben." Die Wirtschaftsweise Beatrice Weder di Mauro warnt angesichts der Situation in den USA vor "panikartigen Marktreaktionen".

Die Ökonomin sagte "Bild am Sonntag", durch einen Zahlungsausfall würden die USA bei den Ratingagenturen "von der Bestnote AAA auf die unterste Ratingstufe D und damit unter Griechenland fallen". Die Finanzmärkte seien auf den Ausfall eines so wichtigen Landes nicht vorbereitet. "Eine Verkaufswelle von US-Anleihen, Abwertung des US-Dollar und panikartige Massenreaktionen und globale Ansteckung wären nicht ausgeschlossen", so die Expertin.

Michael Heise, Chefvolkswirt der Allianz, rechnet im Gegensatz zu Rösler nicht mit einer rechtzeitigen Lösung bis zum Dienstag. Dies sei für die Weltwirtschaft jedoch zu verkraften: "Zwei Wochen Zahlungsunfähigkeit wäre noch keine Katastrophe." Heise glaubt sogar: "Diese US-Haushaltskrise kann den Euro stärken."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 31.07.2011

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