Wirtschaftswissenschaftler fürchtet deutsche Immobilienblase

Nach Einschätzung des Stuttgarter Wirtschaftswissenschaftlers und Bankenberaters Bernd Nolte entwickelt sich in Deutschland eine gefährliche Immobilienblase, die erneut Banken in Schieflage bringen könnte.

Stuttgart (dts Nachrichtenagentur) - Ursache sei, dass viele Kleinanleger aus Angst vor der Krise völlig überteuerte Immobilien auf Kredit kauften. Nolte sagte dem ARD-Politikmagazin "Report Mainz": "Die derzeitige Immobilienblase dürfte zwischen zwanzig und vierzig Milliarden Euro, je nach wirtschaftlicher Situation, betragen." Es sei ein erheblicher Schaden für die Gesellschaft zu erwarten: "Wenn wir allein die Zahlen nehmen, die derzeit mit der Griechenlandkrise und anderen Krisen in den Raum geworfen werden, dann könnte die nächste kleine Griechenlandkrise in unserem Land selbst stattfinden."

Es sei abzusehen, dass viele Anleger in einigen Jahren ihre Kredite nicht bedienen könnten, zum Beispiel weil sie mit der Anschlussfinanzierung zu höheren Zinsen überfordert wären. Es drohe ein "Desaster für die Mittelschicht und ein Desaster für viele Banken". Nolte kritisiert in diesem Zusammenhang scharf die Rolle der Banken, die solche Immobilienkäufe finanzieren.

"Das Verhalten dieser Banken ist nicht nur fahrlässig, sondern auch schuldhaft", denn, so Nolte weiter, "in dem Wissen, dass diese Dinge eines Tages nicht aufgehen werden, gibt es immer wieder welche, die dieses Geschäft auf Teufel komm raus fahren".

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 01.11.2011

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