Wissenschaftler: Edathy-Affäre schadet Ansehen der gesamten Politik

Nach Einschätzung des Passauer Politikwissenschaftlers Heinrich Oberreuter schadet die mangelnde Ehrlichkeit bei der Aufklärung der Edathy-Affäre dem Ansehen der gesamten Politik.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "Das größte Problem: Anscheinend wird in dieser Angelegenheit intensiv gelogen. Das trifft, bis die Wahrheit angenähert herauskommt, alle Beteiligten", sagte Oberreuter dem "Handelsblatt" (Online-Ausgabe). "Besonders aber trifft es die Politik, deren moralischer Zustand bei den Bürgern ohnehin in schlechtestem Licht steht. Und diesmal geht es nicht um Vorurteile, sondern um Zustände." Oberreuter glaubt allerdings nicht, dass die Koalition dem Vorgang "entscheidende Priorität" einräumen werde. "Platzen wird sie nicht", sagte der Experte.

"Aber vertrauensvolle Kommunikation gerade in dem Bereich, in dem es auf reibungsloses Funktionieren ankommt, nämlich zwischen den Fraktionsführungen und -managern, wird leiden", fügte Oberreuter hinzu. Er erinnerte an die Stimmungseinbrüche vor einem Jahr. Noch dazu, da die Union ohnehin vorschnell den damaligen Bundesagrarminister Hans-Peter Friedrich (CSU) geopfert habe, "der primär Schaden von der SPD abwenden wollte, die aber damals schon die Hauptverantwortung trug, wie das gegenwärtige Chaos belegt".

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 26.12.2014

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