Wohlfahrtsverbände fürchten Männermangel in sozialen Berufen

Die Zahl der männlichen Mitarbeiter in Seniorenheimen, Behindertenwerkstätten oder anderen sozialen Einrichtungen wird in den kommenden Jahren nach Einschätzung deutscher Wohlfahrtsverbände weiter sinken, wie der "Spiegel" berichtet.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Grund sei die am vergangenen Donnerstag im Bundestag beschlossene Aussetzung der Wehrpflicht und das damit besiegelte Ende des Zivildienstes. Mit dem Aus für die Dienstpflicht entfalle ein "wirksames Instrument", um junge Männer für die Arbeit als Alten- oder Krankenpfleger zu begeistern, sagte Johannes Stockmeier, Präsident des Diakonischen Werks. Etwa zwölf Prozent aller Zivis hätten sich nach Ende des Dienstes entschieden, weiter im sozialen Bereich zu arbeiten – viele davon entgegen früheren Plänen.

Weil dieser "Klebeeffekt" nun ausbleibe, werde es noch schwerer, genügend Personal zu finden. Das Ende des Zivildienstes werde daher "gravierende Auswirkungen" auf die Personalstruktur sozialer Einrichtungen haben, glaubt auch Ulrich Schneider, Hauptgeschäftsführer des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 26.03.2011

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