Wulff bat laut ARD bei "Bild"-Anruf tatsächlich um Aufschub der Berichterstattung

Bundespräsident Christian Wulff soll nach Informationen der ARD bei seinem umstrittenen Anruf beim Chef-Redakteur der "Bild"-Zeitung, Kai Diekmann, tatsächlich um einen Aufschub der Berichterstattung über die Kreditfinanzierung seines Hauses gebeten haben.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Wie das ARD-"Morgenmagazin" unter Berufung auf mit der Abschrift der Nachricht vertraute Kreise berichtet, habe Wulff, wie von ihm behauptet, von einer "Verschiebung" gesprochen. Die "Bild"-Zeitung hatte erklärt, der Bundespräsident habe die Berichterstattung mit seinem Anruf ganz verhindern wollen. Unklar bleibt laut dem "Morgenmagazin"-Bericht aber, ob Wulff im gesamten Zusammenhang der Nachricht auch verlangt habe, dass die Berichterstattung nicht veröffentlicht werde.

Wulff hatte am Donnerstag die Veröffentlichung des Wortlauts seiner umstrittenen Mailbox-Nachricht abgelehnt. "Die in einer außergewöhnlich emotionalen Situation gesprochenen Worte waren ausschließlich für Sie und für sonst niemanden bestimmt", schrieb Wulff in einem offenen Brief an Diekmann. Wulff habe sich für den Anruf entschuldigt und Diekmann habe "diese Entschuldigung dankenswerterweise angenommen".

"Damit war die Sache zwischen uns erledigt. Dabei sollte es aus meiner Sicht bleiben", so der Bundespräsident. Zuvor hatte die "Bild"-Zeitung Wulff öffentlich um Zustimmung gebeten, den Wortlaut der Mailbox-Nachricht veröffentlichen zu dürfen.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 06.01.2012

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