Wulff und Lammert im Streit um Gedenkfeier für Nazi-Opfer

Bundespräsident Christian Wulff und Bundestagspräsident Norbert Lammert haben darüber gestritten, wie an die Opfer der rechtsradikalen Terrorgruppe aus Thüringen erinnert werden soll.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Wie "Der Spiegel" in seiner am Montag erscheinenden Ausgabe berichtet, wollte Wulff zunächst eine zentrale Gedenkfeier im Parlament, an der Vertreter von Bund und Ländern gemeinsam teilnehmen sollten. Ein Termin Anfang Dezember war ins Auge gefasst. Lammert hielt jedoch die Bundestagsdebatte in der vergangenen Woche bereits für ausreichend.

Auch für die Opfer des RAF-Terrors oder für in Afghanistan gefallene Soldaten habe es keine Gedenkfeier im Parlament gegeben. Wulffs Amtschef Lothar Hagebölling gab schließlich während eines Telefonats in der vergangenen Woche nach. Nun will Wulff, den das Treffen mit den Angehörigen der Neonazi-Opfer am vergangenen Mittwoch tief bewegte, im Februar eine Veranstaltung mit der Bundesregierung durchführen, ohne Lammert.

Der späte Termin geht auf den Wunsch der Opferfamilien zurück, die sich bis dahin mehr Aufklärung über den Hergang der Taten und über die Beteiligten erhoffen. Schon 2010 hatte es anlässlich der Gedenkfeiern zum Tag der Deutschen Einheit zwischen den beiden höchsten Repräsentanten des Staates Meinungsverschiedenheiten gegeben, weil die Veranstaltungen in Berlin und Bremen nicht ausreichend koordiniert worden waren.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 27.11.2011

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