Wulff will sich in Fernseh-Interview äußern

Bundespräsident Christian Wulff will sich heute Abend in einem Fernseh-Interview zur Debatte um seinen Hauskredit und zu seiner umstrittenen Einflussnahme auf Journalisten äußern.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Das Interview mit dem Bundespräsidenten wird zeitgleich um 20.15 Uhr in der ARD und im ZDF ausgestrahlt. Wulff war zu Beginn des Jahres erneut in die Kritik geraten, nachdem bekannt geworden war, dass er die Veröffentlichung der Recherchen bezüglich seines Hauskredits offenbar unterbinden wollte und in einem Telefonat Druck auf die "Bild"-Chefredaktion ausübte. Unterdessen hat CSU-Chef Horst Seehofer dem Bundespräsidenten am Mittwoch sein Vertrauen ausgesprochen.

"Die CSU steht zu diesem Bundespräsidenten Christian Wulff, und er hat auch unser Vertrauen", sagte Seehofer Medienberichten zufolge am Rande der Klausurtagung der CSU-Landesgruppe in Wildbad Kreuth. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hatte zuvor über ihren stellvertretenden Regierungssprecher Georg Streiter mitteilen lassen, dass sie weitere Erklärungen von Wulff erwarte. Die Kanzlerin habe "volles Vertrauen darin, dass der Bundespräsident auch weiterhin alle anstehenden Fragen umfassend beantworten wird", so Streiter.

Der stellvertretende Regierungssprecher verneinte außerdem die Frage, ob Merkel den Bundespräsidenten zu einer Stellungnahme aufgefordert habe. Derweil schwindet in der Bevölkerung der Rückhalt für Wulff. Laut einer Umfrage der Mediengruppe Madsack, zu der unter anderem die "Leipziger Volkszeitung" gehört, sind 46 Prozent der Deutschen für einen Rücktritt Wulffs.

Ebenso viele hatten sich in der Forsa-Umfrage, die am gestrigen Dienstag durchgeführt wurde, allerdings für einen Verbleib Wulffs im Schloss Bellevue ausgesprochen.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 04.01.2012

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