Wulff-Rücktritt: CDU-Politikerin Lengsfeld attackiert Merkel

Die CDU-Politikerin und frühere DDR-Bürgerrechtlerin Vera Lengsfeld hat die Reaktion von Bundeskanzlerin Angela Merkel auf den Rücktritt von Bundespräsident Christian Wulff scharf kritisiert.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Merkels Vorschlag, nunmehr einen gemeinsamen Bundespräsidenten-Kandidaten mit SPD und Grünen finden zu wollen, klinge nur beim ersten Hinhören vernünftig, sagte Lengsfeld der Onlineausgabe des "Handelsblatts". In Wirklichkeit sei das ein durchsichtiges Manöver. "Eine Opposition, die an der Kandidatenfindung beteiligt wird, liefert keine unangenehmen Analysen, wie es zu dem Wulff-Desaster kommen konnte", so die CDU-Politikerin.

So schnell wie möglich business as usual, scheine die Formel zu sein, auf die sich Kanzlerin und Opposition einigen wollten. "Das ist kein Dienst an unserer Demokratie", kritisierte Lengsfeld. "Merkels Einschätzung, Wulff und seine Frau hätten unser Land im In-, und Ausland würdig vertreten spricht den Erfahrungen, die unsere Bürger in den letzten Wochen mit dem Bundespräsidenten machen mussten, Hohn."

Lengsfeld forderte vor diesem Hintergrund eine Diskussion, wie zukünftig mit dem Amt des Bundespräsidenten umgegangen werden solle. "Es darf nicht länger Spielball von Parteiinteressen sein", betonte die CDU-Politikerin. "Was wir brauchen, ist die Direktwahl des Bundespräsidenten."

Einen geeigneten Kandidaten für das Amt des Bundespräsidenten gebe es mit Joachim Gauck bereits.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 17.02.2012

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