Yukos-Zerschlagung: Russland zu weiterem Schadenersatz verurteilt

Russland ist im Zusammenhang mit der Zerschlagung des Ölkonzerns Yukos am Donnerstag erneut zu einer Entschädigungszahlung verurteilt worden.

Straßburg (dts Nachrichtenagentur) - Nach Ansicht des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte (EGMR) sollen die früheren Anteilseigner des Konzerns Schadensersatz in Höhe von rund 1,87 Milliarden Euro erhalten. Gegen das Urteil, welches das russische Justizministerium als ungerecht und parteiisch bezeichnete, kann binnen drei Monaten Einspruch eingelegt werden. Erst am Montag hatte der Ständige Schiedshof in Den Haag auf eine Schadenersatzzahlung von 50 Milliarden US-Dollar (37,2 Milliarden Euro) entschieden.

Das ist etwa die Hälfte der Summe, welche die ehemaligen Aktionären des Konzerns gefordert hatten. Russland hat angekündigt, gegen das Urteil Berufung einlegen zu wollen. Das Schiedsgericht sei für den Fall Yukos nicht zuständig, da die Russische Föderation den Vertrag über die Energie-Charta nie ratifiziert habe, hieß es zur Begründung.

Yukos war vom russischen Unternehmer Michail Chodorkowski gegründet worden und geriet nach dessen Verhaftung im Jahr 2003 in finanzielle Schwierigkeiten. 2006 wurde das Unternehmen von einem Moskauer Gericht für bankrott erklärt.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 31.07.2014

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