ZDF-Kommentator Réthy sieht Zunahme von Beleidigungen im Internet

ZDF-Fußballkommentator Béla Réthy sieht eine Zunahme von "Shitstorms" im Internet gegen ihn und seine Kollegen.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "Durch die Existenz der sozialen oder häufig asozialen Netzwerke hat das zugenommen", sagte er der "Welt". "Das ist ein neues Hobby, es betrifft alle Kollegen." Es sei in Deutschland sehr beliebt, anonym Menschen zu beschimpfen.

"Aber wenn man die Qualität dieser Kritiken liest, muss man froh sein, dass man den Menschen nicht gefällt, sonst hätte man einen Riesenfehler gemacht." Wenn er mit Leuten persönlich spreche, überwiegten die positiven Stimmen dermaßen, sagte Réthy. Die Kritik sieht er daher "wie so einen Ölfleck im Ozean".

Bei Twitter und Facebook hatte es während der Champions-League-Partie des FC Bayern gegen Barcelona, die Réthy kommentierte, etliche, teils heftige Äußerungen gegen den Mann vom ZDF gegeben. Der hatte unter anderem spekuliert, ein Flitzer, der nach Spielende auf Bayern Münchens Spieler Franck Ribéry zugelaufen war, sei dessen Bruder. "Ribéry hat einen Bruder, den habe ich schon mal gesehen, der sah dem Flitzer ziemlich ähnlich. Und ich habe aus der Entfernung gemutmaßt, ob er es sein könnte", sagte Réthy. Auf Nachfrage der "Welt" hatte Ribéry auf dem Bankett des FC Bayern aber erklärt, dass er den Flitzer nicht gekannt habe. "Nein nein", antwortete er.

Aber der Mann habe Französisch gesprochen und sei ganz harmlos gewesen. Nach dem Halbfinale wird Béla Réthy voraussichtlich auch das Finale der Champions League fürs das ZDF kommentieren, sagte er der "Welt". Er erwarte dort eine völlig offene Partie. Für die Bayern stehe dabei aber deutlich mehr auf dem Spiel. "Dortmund darf die Champions League gewinnen, Bayern muss. Ausgerechnet gegen Dortmund zu verlieren, das wäre der Super-GAU."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 02.05.2013

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