Zahl der Asylbewerber im September sprunghaft gestiegen

Im September ist die Zahl der Asylbewerber noch einmal sprunghaft gestiegen.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Die Statistiker des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge registrierten für den vergangenen Monat 11.461 Flüchtlinge, die erstmals einen Asylantrag in Deutschland stellten, so viele wie noch in keinem anderen Monat in diesem Jahr, berichtet der "Spiegel". Das bedeutet ein Plus von 20,6 Prozent gegenüber dem August und von sogar 71,3 Prozent im Vergleich zum September 2012. Damit zeichnet sich ab, dass in diesem Jahr zum ersten Mal seit 16 Jahren wieder mehr als 100.000 Asylbewerber nach Deutschland kommen dürften, bis Ende September waren es 74.194. Wie in den Vorjahren wiederholt sich die Einwanderung aus Balkanländern vor Einbruch des Winters: Im September lag Serbien auf Platz eins der Herkunftsländer, Mazedonien auf Platz drei, der Kosovo auf Platz neun. Insgesamt kamen in den ersten neun Monaten des Jahres die meisten Flüchtlinge aber aus der Russischen Föderation, bisher 13.492. Es sind zum Großteil Tschetschenen, die über Polen in die EU und dann weiter nach Deutschland gereist sind.

Animiert wurden viele dieser Asylbewerber offenbar von Schleppern, die in ihrer Heimat damit werben, dass Deutschland Begrüßungsgelder zahle oder Grundstücke bereithalte. Der Andrang nimmt inzwischen ab, die Russische Föderation ist bei den Herkunftsländern auf den vierten Platz zurückgefallen. Offenbar hat sich dort herumgesprochen, was von solchen Versprechungen zu halten ist.

Weniger als zehn Prozent der Asylbewerber aus der Russischen Föderation erhalten einen Asyl- oder Flüchtlingsstatus, bei jenen vom Balkan wird fast niemand anerkannt. Anders sieht es wegen des Bürgerkriegs bei syrischen Flüchtlingen aus: Neben dem Kontingent von 5.000 Syrern, die Deutschland aufnehmen will, kamen bis Ende September noch weitere 7846 Landsleute in die Bundesrepublik und beantragten Asyl.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 06.10.2013

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