Zahl der Aufstocker laut DGB-Berechnungen gestiegen

Die Zahl der Haushalte mit mindestens einem erwerbstätigen Hartz-IV-Bezieher - sogenannte Aufstocker - hat sich nach Berechnungen des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) von 2007 bis 2010 in den ostdeutschen Bundesländern um elf und in den westdeutschen Bundesländern um 14 Prozent erhöht.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Das berichtet die Tageszeitung "Die Welt" (Montagausgabe). Hartz IV sei inzwischen "keinesfalls mehr nur ein Fürsorgesystem für hilfebedürftige Arbeitslose, sondern in starkem Maße auch für Erwerbstätige, die von ihrem Arbeitseinkommen allein nicht leben können", sagte DGB-Arbeitsmarktexperte Wilhelm Adamy der Zeitung. Rund 30 Prozent der erwerbsfähigen Hartz-IV-Empfänger waren 2011 nach DGB-Berechnungen Aufstocker, 2007 waren es erst 23,1 Prozent.

Bundesweit wurden im Dezember 2011 insgesamt 1,355 Millionen erwerbstätige Hartz IV-Empfänger gezählt, davon arbeiteten 331.000 Vollzeit. 2007 waren es noch 1,221 Millionen. Vor allem im Westen und Süden der Republik sind die Zahlen der Aufstocker in den vergangenen Jahren gestiegen.

Adamy führt das auf drei Gründe zurück: die weitere Ausbreitung des Niedriglohnsektors und von Teilzeitarbeit, stagnierende Löhne in den vergangenen Jahren sowie vielerorts steigende Mieten. "Immer mehr Unqualifizierte können auch im Westen nicht mehr von ihrem Lohn leben", sagt der DGB-Experte.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 24.06.2012

Zur Startseite