Zahl der Straftaten seit Wiedervereinigung erstmals unter sechs Millionen

Die Zahl der Straftaten in Deutschland hat erstmals seit der Wiedervereinigung die Sechs-Millionen-Marke unterschritten.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Es gab einen Rückgang um zwei Prozent auf genau 5,93 Millionen Straftaten, berichtet "Welt Online" unter Berufung auf die Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) für das Jahr 2010. Im Jahr zuvor hatte es 6.054 Straftaten gegeben, was einen Rückgang um ein Prozent bedeutete. Die Gesamtaufklärungsquote lag dieses Mal mit 56 Prozent noch über dem bisher besten Wert von 55,6 Prozent im Jahr 2009.

Zuwächse gab es im vergangenen Jahr beispielsweise den Wohnungseinbrüchen (plus 6,6 Prozent), dem Kfz-Diebstahl (plus 4,9 Prozent), der Internetkriminalität (plus 8,1 Prozent), dem Betrug mit Zahlungskarten (plus 11,9 Prozent) sowie dem Computerbetrug (plus acht Prozent), zu dem die Software-Piraterie zählt. Die Zahl der Autodiebstähle nahm vergangenen Jahr um 4,9 Prozent auf rund 35.000 zu. Es ist der zweite Anstieg bei den Kfz-Diebstählen in Folge, nachdem die Zahlen zuvor fünf Jahre lang rückläufig waren.

Die Autodiebe sind inzwischen absolute technische Spezialisten. Moderne Wegfahrsperren von Luxuswagen sind oft kein Hindernis mehr. Besonders stark stiegen die Fallzahlen in Mecklenburg-Vorpommern, in Thüringen und in Brandenburg.

Wegen der abgeschafften Grenzkontrollen ist es für die Diebe leicht, ihre Beute schnell aus Deutschland zu schaffen. Die Gesamtzahl der Tatverdächtigen ging um 1,6 Prozent auf 2,15 Millionen zurück. Die Zahl der "nichtdeutschen Tatverdächtigen" stieg auf 471.812, ein Zuwachs um zwei Prozent.

Demgegenüber ging die Zahl der deutschen Tatverdächtigen um 2,5 Prozent auf 1,68 Millionen zurück. Die Ausländer hatten damit einen Anteil von 22 Prozent an der Gesamtzahl der Tatverdächtigen. Fast jede fünfte Straftat wird also von einem Ausländer verübt. Der Anteil der Tatverdächtigen bei den "nichtdeutschen Kindern", im Alter zwischen sechs und 14 Jahren, beträgt 16 Prozent.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 19.05.2011

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