ZdK-Präsident kritisiert Ergebnisse der Katholiken-Umfrage

Mit scharfer Kritik an der Haltung der katholischen Kirche hat der Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Alois Glück, auf die Ergebnisse der Katholiken-Umfrage zur Sexual- und Familienlehre reagiert.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "Erkennbar wird hier die Tragödie, dass die Kirche bei Themen wie Sexualethik, Ethik der menschlichen Beziehungen und der Partnerschaft, bei Familienplanung und Geburtenregelung aufgrund der innerkirchlichen Situation weitgehend sprachlos und damit auch wirkungslos geworden ist", sagte Glück der "Welt" (Online: Donnerstag; Print: Freitag). Die Ergebnisse der von Papst Franziskus initiierten Umfrage, wozu mehrere deutsche Bistümer in den letzten Tagen Zusammenfassungen veröffentlicht haben, werfen nach Ansicht von Glück "kein gutes Licht auf die kirchliche Verkündigung". Die christlichen Gebote würden in der Verkündigung "ganz offensichtlich nicht als Hilfe für ein gelingendes Leben erfahren und erlebt, sondern als reglementierende Verbote, mit denen die eigentliche Botschaft des Evangeliums verdeckt wird".

Somit erscheine die Kirche den Gläubigen "als Institution der Verbote und der Reglementierung". Doch sieht Glück nun "Grund zur Hoffnung, dass die Umfrage und die Offenheit des Papstes bei dem Thema ein neues Gesprächsklima ermöglichen". Angesichts der Umfrageergebnisse sei es "nicht mehr möglich, diese Themen und diese Situation weiter zu tabuisieren".

Geschähe dies, wäre dies "eine Fortschreibung eines schon bisher bekannten Zwiespalts, es wäre dann eine bewusste Doppeldeutigkeit und Unwahrhaftigkeit", sagte Glück. Vielmehr könnten und müssten die Katholiken "jetzt darüber reden, wie die Orientierung aus dem Glauben für die Partnerschaft, für die Ehe und auch im Falle des Scheiterns Orientierung und Hilfe sein kann". Eine solche Orientierung an Glaubensbotschaften liege im Interesse zumal der Katholiken in Deutschland: "Fast alle Menschen haben eine tiefe Sehnsucht nach gelingender Partnerschaft durch wechselseitige Verantwortung und Treue", sagte Glück der "Welt".

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 19.12.2013

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