Zehntausende bei Demonstrationen im Jemen

Zehntausende haben im Jemen am Donnerstag gegen die amtierende Regierung demonstriert.

Sanaa (dts Nachrichtenagentur) - Der jemenitische Präsident Ali Saleh steht seit 32 Jahren an der Spitze des arabischen Landes. Allerdings verliefen die Demonstrationen, die ihren Höhepunkt bereits am Mittag erreichten, im Gegensatz zu den Protesten in Ägypten, weitgehend friedlich. Präsident Saleh hatte nach den sich ausbreitenden Protesten bereits am Mittwoch versichert, bei der Präsidentschaftswahl im Jahr 2013 nicht antreten zu wollen.

Ebenso werde sein Sohn nicht an der Wahl teilnehmen, so der Staatschef weiter. Die Bevölkerung und die oppositionellen Gruppierungen im Jemen zweifeln unterdessen an den Einlassungen ihres Präsidenten und wollen sich nicht damit zufrieden geben, dass Saleh 2013 von seinem Amt zurücktritt. Der jemenitische Oppositionspolitiker Aidroos al Nakeeb sagte, dass die Situation im Jemen nicht mit der in Ägypten oder Tunesien vergleichbar sei, da es innerhalb der Bevölkerung eine viel größere Wut gebe.

Die Opposition ist in dem Land vergleichsweise zerstritten, auch verfügt die Bevölkerung in einem wesentlich geringerem Umfang über einen Zugang zum Internet. Die sozialen Netzwerke, die für eine bessere Vernetzung der Oppositionsbewegungen in Tunesien und Ägypten gesorgt hatten, sind im Jemen dementsprechend lediglich gering verbreitet. Der Jemen galt lange Zeit als demokratisches Musterland, da den Medien im Land eine relativ hohe Pressefreiheit zuteil wurde.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 03.02.2011

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