Zeitung: Abweichler in CDU/CSU formieren sich für Homo-Ehe

In der Koalitionsfraktion eskaliert der Streit um die Gleichstellung der Homo-Ehe.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Wie die "Welt" berichtet, formieren sich bei CDU und CSU kritische Abgeordnete gegen die Fraktionsführung. Die in Parteikreisen "Wilde 13" genannte Abgeordnetengruppe, die schon lange für eine Gleichstellung homosexueller Lebenspartnerschaften kämpft, trifft sich demnach am Donnerstag, um zu beraten, ob sie in dieser Frage weiter mit ihrer Fraktion stimmen kann. Abgeordnete wie der gesundheitspolitische Sprecher Jens Spahn (CDU) wollen erreichen, dass die Fraktionsführung die Abstimmung frei gibt.

Dies lehnt der Fraktionsvorsitzende Volker Kauder (CDU) bisher ab. Die CSU-Abgeordnete Dagmar Wöhrl hat dennoch bereits angekündigt, für die Ausweitung des Ehegattensplittings auf eingetragene Lebenspartnerschaften zu stimmen. Die "Wilde 13" hatte bereits auf dem CDU-Parteitag im Dezember mit einem Initiativantrag eine Debatte über das Thema erzwungen.

Damals unterlagen sie in offener Abstimmung knapp. Nun fühlen sich die Abgeordneten von CSU-Generalsekretär Alexander Dobrindt provoziert, der am Wochenende in einem Interview mit der "Welt am Sonntag" gesagt hatte: "Die Union als Volkspartei hat die Aufgabe, der stillen Mehrheit eine Stimme zu geben, gegen eine schrille Minderheit". Unmittelbar nach dem Treffen am Donnerstag wird der Bundestag im Plenum über die Gleichstellung beraten.

Die Grünen haben bereits einen Antrag eingebracht, das Adoptionsrecht auf homosexuelle Lebenspartnerschaften auszudehnen und planen zwei weitere Anträge zur Gleichstellung.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 11.03.2013

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