Zeitung: Albig kann nach Eklat nicht mehr fest auf Piraten zählen

Der designierte Kieler Regierungschef Torsten Albig (SPD) kann nach einem vorabendlichen Gespräch mit der Piratenfraktion nicht fest mit den Stimmen der Parlamentsneulinge bei der Wahl zum Regierungschef rechnen.

Kiel (dts Nachrichtenagentur) - Zwar sprachen sich in einer Internet-Abstimmung 62 Prozent der befragten schleswig-holsteinischen Mitglieder der Piraten für die Wahl Albigs zum Ministerpräsidenten aus. Weil Grüne und SSW aber die Gesprächseinladung ausschlugen, gibt es bei den Piraten nach Informationen von "Welt Online" große Verärgerung über die "Dänen-Ampel". Die Absage werde das Verhalten der Piraten am Wahltag prägen, drohte der Abgeordnete Wolfgang Dudda.

Mitgliederbefragungen sind für das Abstimmunsverhalten der Piraten-Fraktion nicht bindend. Gleich zu Beginn des Treffens mit Albig empörten sich die sechs Piratenabgeordneten über die Absagen der beiden designierten stellvertretenden Regierungschefs Robert Habeck (Grüne) und Anke Spoorendonk (SSW). Ihnen wurde von den Piraten ein "ganz schlechter Stil" vorgeworfen.

Habeck und Spoorendonk waren dem Treffen zwischen Koalition und Piraten mit dem Verweis auf anderweitige Termine ferngeblieben. Die Piraten verwiesen dagegen darauf, dass beide Politiker noch kurz vor Beginn des öffentlich geführten Gesprächs im Landeshaus an der Förde gesehen worden seien. So sei Habeck ein Interview mit der "taz" wichtiger gewesen als das Gespräch mit den Piraten, zu dem man bereits vor zwei Wochen eingeladen habe.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 11.06.2012

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