Zeitung: Atomstiftung soll Investitionen in Erneuerbare Energien ermöglichen

In der Energiebranche wird ein spektakuläres Modell diskutiert, um den Rückbau der deutschen Atomkraftwerke zu organisieren und die Energiewende zu beschleunigen.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Der streng vertrauliche Plan, dessen Eckpunkte dem "Handelsblatt" bekannt sind, wurde von der Investmentbank Lazard erarbeitet. Er sieht eine Atomstiftung vor, die es den Versorgern ermöglichen soll, bis zu 50 Milliarden Euro in erneuerbare Energien zu investieren. Eingeweiht in die Pläne ist unter anderem der Vorsitzende der Energiegewerkschaft IG BCE, Michael Vassiliadi.

"Grundsätzlich könnte das ein erfolgversprechender Weg sein, die Energiewende voranzubringen", sagte er dem "Handelsblatt" Dem Vorschlag zufolge könnten die Konzerne ihre Reaktoren in eine staatliche Stiftung einbringen. Die Kosten für Rückbau und Entsorgung, die sie an die Stiftung abgeben, liegen bei etwa 28 Milliarden Euro. Im Gegenzug müssen sie ihre gesamten Atomstrom-Einnahmen aus den verbleibenden Meilern bis 2022 bei der Stiftung abliefern.

Die Summe beläuft sich auf etwa 15 Milliarden Euro. Die Differenz von 13 Milliarden Euro gleicht der Staat aus – er erhält im Gegenzug jedoch Schuldscheine der ehemaligen Atomkonzerne. Die Unternehmen können diese Forderungen nur ablösen, wenn sie eine deutlich höhere Summe in erneuerbare Energien investieren.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 06.10.2011

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