Zeitung: BDI führt eigenes Monitoring der Energiewende durch

Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) ruft ein eigenes Monitoring der Energiewende ins Leben.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Dahinter verbergen sich Zweifel an der Kompetenz der Bundesregierung, schreibt das "Handelsblatt" und beruft sich dabei auf Angebote der Deutschen Energie-Agentur (Dena) und des Energiewirtschaftlichen Instituts der Uni Köln (EWI) an den BDI. Der Verband beauftragt die Dena, das EWI und die Boston Consulting Group (BCG) demnach damit, dass Projekt kritisch zu begleiten und frühzeitig auf Probleme hinzuweisen. Der BDI hatte früh gefordert, der von der Bundesregierung 2011 beschlossene Umbau des Energieversorgungssystems müsse intensiv überwacht werden, um falsche Weichenstellungen zu verhindern. Die Bundesregierung hatte zwar im Oktober des vergangenen Jahres einen Monitoring-Prozess ins Leben gerufen, der von vier Energie-Experten begleitet wird.

Aus Sicht des BDI greift das aber zu kurz. Man müsse daher Regierungshandeln ersetzen, heißt es in Verbandskreisen. Man wolle einen "Belastungstest der Energiewende" liefern, um daraus "Meilensteine der Umsetzung politischer Maßnahmen abzuleiten, bevor Kosten oder Versorgungsstörungen standortschädigende Wirkung entfalten", heißt im Angebot des EWI an den BDI für das "Projektmanagement Energiewende".

Im Angebot der Dena heißt es, die Energiewende könne nur "auf der Basis einer klar definierten Roadmap" erfolgen. Man müsse die Ziele identifizieren, um "priorisiert und konkret Empfehlungen auszusprechen". In einem Lenkungskreis, in dem neben der BCG auch BDI-Mitgliedsunternehmen vertreten sind, sollen Ergebnisse zusammengeführt und Handlungsoptionen erarbeitet werden.

Hinter dem Projekt steht die Sorge, dass die Energiewende misslingen könnte. "Schon kleine Fehlsteuerungen können langfristig zu enormen Kursabweichungen führen. Es ist in unserem ureigensten Interesse, die Energiewende kritisch zu beobachten", heißt es in Wirtschaftskreisen.

Die Wirtschaft treibt insbesondere die Angst vor Versorgungsengpässen und steigenden Strompreisen um.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 09.05.2012

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