Zeitung: Daimler plant mit Nissan Fabrik in Mexiko

Der Daimler-Konzern treibt seine Bemühungen voran, das Wachstumstempo zu erhöhen, damit der Vorstandsvorsitzende Dieter Zetsche sein Ziel erreicht, bis 2020 die Konkurrenten BMW und Audi beim Absatz zu überholen: Dazu rückt Daimler noch enger mit dem japanischen Partner Nissan zusammen.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Die beiden Konzerne planen nach Informationen der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (Samstagausgabe) den Bau einer gemeinsamen Montagefabrik in Mexiko, um von dort aus den nordamerikanischen Markt zu beliefern. In dem Werk würden voraussichtlich Kompaktwagen oder kleine Limousinen von Mercedes und der hierzulande unbekannten, aber in Amerika sehr erfolgreichen Nissan-Premiummarke Infiniti gemeinsam vom Band laufen. Das wird aus Führungszirkeln des Stuttgarter Konzerns berichtet.

Es gebe aber noch keine verbindliche Entscheidung, das Projekt auch wirklich durchzuführen. Für Daimler wäre es das erste Werk in Mexiko; Nissan produziert dort schon an den Standorten Aguascalientes und Cuernavaca. Ein Daimler-Sprecher wollte sich gegenüber der Zeitung nicht direkt dazu äußern, verwies aber darauf, dass die Wachstumspläne des Konzerns nur durch die Errichtung neuer und zusätzlicher Fabriken zu erreichen seien.

Daimler setzt zunehmend auf Kooperationen, um die Kosten zu senken. Gerüchte über die Planungen für die Fabrik mit Nissan in Mexiko hatte es schon vor einem Jahr gegeben. Damals kolportierten japanische Medien, die Autofabrik werde eine Jahreskapazität von rund 200.000 Einheiten haben, könne 2014 mit der Montage beginnen und werde etwas mehr als 700 Millionen Euro kosten.

Daimler und Renault-Nissan hatten Ende September auf der Automesse in Paris angekündigt, ihre im Jahr 2010 begonnene Kooperation vertiefen und auf die Oberklasse ausweiten zu wollen, in der die französisch-japanische Allianz bisher nur schwach vertreten ist. Nach den Angaben von Daimler-Vorstandschef Zetsche und seinem Amtskollegen Carlos Ghosn entwickeln die beiden Konzerne, die schon die Kleinwagen Smart und Renault Twingo gemeinsam konstruiert haben und nun bauen, zusammen einen Vierzylinder-Motor, der von 2016 an in Autos beider Konzerne eingebaut werden soll. Zudem erhält Nissan für seine Tochtergesellschaft Jatco in Mexiko eine Lizenz zur Fertigung von Automatik-Getrieben, die in Autos der Premiummarke Infiniti zum Einsatz kommen sollen.

Auch die Motoren könnten in Mexiko gemeinsam produziert werden. Die gemeinsame Montagefabrik in Mexiko wäre insofern ein folgerichtiger Schritt.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 30.11.2012

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