Zeitung: Daten-Chaos bei Arbeitslosenzahlen in Sachsen-Anhalt

Sachsen-Anhalt kann für den Januar 2011 keine verlässlichen Arbeitsmarktzahlen vorlegen.

Magdeburg (dts Nachrichtenagentur) - Das berichtet die "Mitteldeutsche Zeitung". Grund dafür seien Datenübermittlungs-Probleme bei den zuständigen Behörden. Mit dem 1. Januar 2011 war die Betreuung Langzeitarbeitsloser in vier Landkreisen von den Arbeitsgemeinschaften (Arge) in kommunale Jobcenter übergegangen.

Davon betroffen sind 33.000 sogenannte Bedarfsgemeinschaften mit Hartz-IV-Empfängern im Saalekreis, in Anhalt-Bitterfeld, Salzlandkreis und Harzkreis. Die Umstellung der Arbeitsverwaltung in den vier Landkreisen wurde durch die Kreisgebietsreform notwendig. In den neu gebildeten größeren Kreisen sollte es nur noch eine Betreuungsstelle für Langzeitarbeitslose geben.

Daher wurden nun die Arge - in denen Kommunen und Arbeitsagentur zusammenarbeiten - komplett in bestehende kommunale Träger überführt. Allerdings habe es bei der Übertragung von Daten Probleme gegeben, so eine Sprecherin der Landesarbeitsagentur. Weil eine funktionierende elektronische Schnittstelle zwischen den unterschiedlichen Computersystemen fehlt, muss zum Beispiel die kommunale Beschäftigungsagentur Koba Jobcenter Harz mit Sitz in Wernigerode derzeit die Daten der Arbeitsagentur manuell in ihr Computersystem übertragen.

Damit können alle zuständigen Arbeitsmarktbezirke nur geschätzte Gesamtzahlen melden. Neben rein statistischen Problemen gibt es auch Schwierigkeiten bei der Geldauszahlung an zahlreiche Langzeitarbeitslose im Saalekreis. Dort haben zahlreiche ALG-II-Empfänger wegen der geänderten Zuständigkeiten kein Geld bekommen.

Der Eigenbetrieb für Arbeit ist seit dem 1. Januar für alle Langzeitarbeitslosen rund um Halle zuständig. Zuvor wurde ein Teil von ihnen auch von der Arbeitsagentur Halle betreut. Wegen Daten-Pannen erfolgte die Auszahlung von Geld an Betroffene zu spät. Wie viele ALG-II-Empfänger noch auf ihr Geld warten, dazu machte der Eigenbetrieb keine Angaben. Theoretisch könnten aber rund 6.000 Menschen im Saalekreis betroffen sein.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 02.02.2011

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