Zeitung: Dax-Chefs kassierten 2012 im Durchschnitt 5,5 Millionen Euro

Fünf Millionen Euro Jahreseinkommen sind eine wichtige Orientierungsgröße für die Vorstandsvorsitzenden führender deutscher Konzerne: Jeder zweite von ihnen schafft es regelmäßig über diese Hürde, berichtet das "Handelsblatt" (Freitagausgabe) unter Berufung auf eine Auswertung der bereits vorliegenden Geschäftsberichte von 20 Dax-Konzernen.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Im Durchschnitt verdienten die Vorstandschefs der Dax-Konzerne demnach 5,57 Millionen Euro, ein Jahr zuvor lag ihr Gehalt nur knapp darüber. Nach einer Analyse des Vergütungsberaters Heinz Evers für das "Handelsblatt" setzen sich die Jahresvergütungen inzwischen neben dem Fixgehalt aus bis zu fünf Variablen zusammen. Der Kosmetikkonzern Beiersdorf etwa listet Ebit-, Sales- und persönliche Boni auf, aufgeteilt in kurz- und langfristige Vergütungen.

Dazu gibt es eine Wertbeteiligung am Unternehmen in drei verschiedenen Kategorien: Base, Covered oder Matching Virtual Units. Für Aktionäre und selbst Aufsichtsräte ist das kaum noch verständlich. Der Experte Evers vermutet hinter solchen Konstruktionen "risikodämpfende Systeme, die irgendwie immer einen Ausgleich schaffen".

Sinkt ein Bonus, steigt eine Tantieme an anderer Stelle. "Diese Tendenz" hält er "für gefährlich", weil es die Vergütungen der Manager stabilisiert und damit vom Geschäftserfolg abkoppelt. Dabei sollten gerade die Erfolgsbeteiligungen ein Leistungsmaßstab für gute Arbeit sein.

Bedenklich ist auch der seit einigen Jahren andauernde Trend, die Grundvergütung anzuheben. Es ist noch nicht lange her, da galt eine halbe Million Euro Fixum als Schallmauer. Inzwischen liegt der Durchschnitt bei 1,34 Millionen Euro – Tendenz steigend.

Mehrere Dax-Vorstände wie Daimler-Chef Dieter Zetsche oder Siemens-Chef Peter Löscher haben zwei Millionen Euro in der Tasche – egal, wie das Geschäftsjahr läuft.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 14.03.2013

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