Zeitung: Deutscher Islamist wirbt für al-Qaida

Ein mutmaßlicher Islamist aus Deutschland wirbt für den bewaffneten Kampf der Terrorgruppe al-Qaida in Syrien.

Berlin/Damaskus (dts Nachrichtenagentur) - Das berichtet die "Welt" unter Berufung auf ein islamistisches Propagandavideo, das am Wochenende auf einschlägigen Internetseiten auftauchte. Das Video, das von der Terrororganisation Islamischer Staat im Irak und der Levante veröffentlicht wurde, zeigt einen deutschen Dschihadisten, der sich "Abu Osama" nennt. Vor den Ruinen eines Hauses sitzend und mit einer Kalaschnikow in der Hand spricht der Mann über den "Heiligen Krieg" in Syrien: "Mein Name ist Abu Osama, ich komme aus Deutschland. Und ich bin vor circa vier Jahren Muslim geworden", sagt der Mann im Video. "Ich bin nach Syrien ausgewandert, um das Wort meines Schöpfers das Höchste zu machen... Ich habe mich der Karawane des Dschihads angeschlossen."

Weiter erklärt der Islamist, es sei Pflicht für die Muslime in Deutschland, nach Syrien auszuwandern und dort in den Dschihad zu ziehen. "Bruder und Schwester, macht die Auswanderung in den Dschihad. Der Dschihad ist Pflicht. Beteilige dich am Dschihad", so "Abu Osama". "Sag nicht, wir sind Terroristen. Wer sind Terroristen? Die Amerikaner sind die Terroristen!" Weiter erklärt der deutsche Konvertit in dem Video: "Warum habe ich mich Abu Osama genannt? Weil ich Osama Bin Laden liebe. Warum? Er hat den Köpfen der Ungerechtigkeit einen Schlag verpasst. Allah ist allmächtig, und ihr könnt uns nicht besiegen." Nach Informationen der "Welt" wird das Propagandavideo aus Syrien derzeit in deutschen Sicherheitskreisen geprüft. Sollte es sich als authentisch erweisen, wäre es der erste Beleg für einen deutschen Islamisten, der in den Reihen der al-Qaida in Syrien kämpft. Seit Jahresanfang warnt der Verfassungsschutz vor einem wachsenden Strom radikaler Islamisten aus Deutschland, die nach Syrien reisen, um sich dort am bewaffneten Kampf gegen das Assad-Regime zu beteiligen. "Weit über 210 Leute, die wir kennen, sind nach Syrien gegangen. Das Dunkelfeld kennen wir nicht", sagte Hans-Georg Maaßen, Präsident des Bundesamts für Verfassungsschutz, noch im Oktober. Rund 60 Prozent der ausgereisten Islamisten seien deutsche Staatsbürger. Einige von ihnen sollen noch minderjährig sein.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 01.12.2013

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