Zeitung: Deutscher Salafist in Slowenien festgenommen

In Slowenien ist am 30. Juli ein radikaler Islamist aus Deutschland verhaftet worden.

Ljubljana (dts Nachrichtenagentur) - Das berichtet die Tageszeitung "Die Welt" (Donnerstagausgabe) unter Berufung auf Sicherheitskreise. Der 27-jährige Konvertit Gabriel K. aus Baden-Württemberg habe sich in den vergangenen Monaten in Österreich aufgehalten und soll dort mehrere Almhütten aufgebrochen und ausgeraubt haben. Ende Juli verhaftete die Polizei in Österreich die Lebensgefährtin des deutschen Salafisten in einem Waldstück in Kärnten.

Gabriel K., seine Lebensgefährtin und das gemeinsame Baby hausten dort seit Monaten in einer Art Waldlager. K. entzog sich der Festnahme und flüchtete nach Slowenien. Dort wurde er den Informationen der "Welt" zufolge am 30.Juli nach einem Angriff auf Polizeibeamte festgenommen.

In Österreich war ein Haftbefehl gegen K. wegen Einbruch und Diebstahl ausgestellt worden. Das Auswärtige Amt in Berlin bestätigte auf Nachfrage der "Welt" die Festnahme in Slowenien. "Das Auswärtige Amt kann bestätigen, dass Ende Juli ein deutscher Staatsangehöriger in Slowenien inhaftiert worden ist", sagte eine Sprecherin der Behörde, "Der betroffene deutsche Staatsangehörige wird von der Deutschen Botschaft in Slowenien konsularisch betreut."

Wie die "Welt" weiter berichtet, stufen deutsche Sicherheitsbehörden den Gabriel K. als radikalen Islamisten ein. Der in Japan geborene Sohn eines Amerikaners und einer Deutschen, wuchs in Schwäbisch-Gmünd auf und verkehrte lange Zeit im Umfeld des islamistischen "Multikulturhauses" in Neu-Ulm. Die Staatsanwaltschaft Stuttgart ermittelte gegen K. wegen des Verdachts der "Anwerbung für fremden Wehrdienst".

Mehrere Personen aus dem Bekanntenkreis des Islamisten sollen sich in den vergangenen Jahren nach Ägypten abgesetzt haben. Einige versuchten von dort aus in terroristische Ausbildungslager nach Pakistan zu gelangen. In einem Gerichtsprozess wurde Gabriel K. im März 2011 aufgrund einer Psychose für "strafunfähig" erklärt.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 15.08.2012

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