Zeitung: EZB hat Modellrechnungen zu massenhaften Euro-Anleihekäufen

Die Europäische Zentralbank hat offenbar verschiedene Modellrechnungen zu den Auswirkungen eines massenhaften Kaufs von Wertpapieren auf die Inflation erstellen lassen.

Frankfurt/Main (dts Nachrichtenagentur) - Die Simulationen rechnen dabei nach Informationen der F.A.Z. (Samstagsausgabe) mit einem Volumen von 1.000 Milliarden Euro Wertpapierkäufen innerhalb eines Jahres, also etwa 80 Milliarden Euro im Monat, die zur Bekämpfung der niedrigen Inflationsrate von im März 0,5 Prozent eingesetzt werden könnten. Die Ergebnisse gehen aber weit auseinander. Im schwächsten Szenario würde die gewaltige Geldspritze nach F.A.Z.-Informationen die Inflationsrate nur um 0,2 Prozentpunkte erhöhen.

Eine andere Simulation kommt auf eine Anhebung um 0,8 Prozentpunkte. Ein Sprecher der EZB wollte die konkreten Berechnungen auf Anfrage nicht kommentieren. EZB-Präsident Mario Draghi hatte am Donnerstag verkündet, der 24-köpfige EZB-Rat habe erstmals ausführlich über eine sogenannte "Quantitative Lockerung" gesprochen und sei einstimmig bereit, "auch unkonventionelle Maßnahmen" zu ergreifen, einschließlich des "Quantitative Easing".

Draghis Worte ließen den europäischen Aktienleitindex auf den höchsten Stand seit Herbst 2008 steigen, die Risikoaufschläge auf Anleihen (spreads) von Krisenländern sanken auf mehrjährige Tiefs.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 04.04.2014

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