Zeitung: Flächendeckende Versorgungsengpässe bei Superbenzin

Der Benzin-Gipfel hat beim Verbraucher offenbar keine nachhaltige Wirkung erzielt.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Nach einem Bericht der "Bild-Zeitung" können immer mehr Tankstellen im Bundesgebiet aufgrund der hohen Kundennachfrage kein reguläres Superbenzin mehr anbieten. Der Hauptgeschäftsführer des Mineralölwirtschaftsverbands, Klaus Picard, sagte dem Blatt, dass es "flächendeckend zu befristeten Versorgungsengpässen" komme. An den ausverkauften Tankstellen sei dann nur noch E 10 im Angebot.

Picard bestritt, dass Autofahrer zum Tanken von Bio-Sprit gezwungen werden sollen: "Die meisten Autofahrer lehnen E10 weiter ab, es gibt einfach zu wenig Superkraftstoff am Markt." Derzeit würden die Raffinerien zu 80 Prozent E 10 und nur zu 20 Prozent Super Plus produzieren. Das reiche nicht, um die große Nachfrage zu decken und können nicht ohne Weiteres geändert werden, hieß es beim Verband weiter.

Wie "Bild" berichtet, kaufen die Mineralölkonzerne reguläres Superbenzin sogar schon in Holland und Polen auf, um eigene und Fremd-Tankstellen überhaupt beliefern zu können. Die Folge seien hohe Kosten und hohe Preise. Der Auto Club Europa fordert laut "Bild"-Bericht einen Steuer-Rabatt auf Biokraftstoff.

ACE-Sprecher Rainer Hillgärtner wird mit den Worten zitiert: "Bundeswirtschaftsminister Brüderle sollte sich für eine ermäßigte Mineralölsteuer auf E10 stark machen. 10 Prozent Bioanteil müssen 10 Prozent weniger Steuer entsprechen." Bio-Kraftstoff sei kein Mineralölprodukt: "Wer die Steuer trotzdem voll erhebt, spielt ein falsches Spiel und versucht, die Tankstellenkunden für dumm zu verkaufen."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 17.03.2011

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