Zeitung: Fußball-Zweitligist 1860 München von der Pleite bedroht

Der Fußball-Zweitligist TSV 1860 München ist nach Informationen der "Süddeutschen Zeitung" (Freitagsausgabe) zum Ende der laufenden Saison von der Pleite bedroht.

München (dts Nachrichtenagentur) - Bis dahin müssten voraussichtlich 3,0 bis 3,5 Millionen Euro neues Kapital aufgebracht werden, um die laufende Finanzierung des Klubs zu sichern. Darüber hinaus wären mittelfristig weitere acht bis neun Millionen Euro nötig. Die Klubspitze will die Öffentlichkeit vor dem Heimspiel am Freitagabend gegen den Karlsruher SC über die prekäre Lage unterrichten.

Bislang haben sich trotz intensiver Suche keine neuen Investoren gefunden. Eine vielversprechende Bankenlösung soll sich diese Woche zerschlagen haben, berichtet die Zeitung. Die bevorstehende Insolvenz würde einen Absturz ins Amateurlager nach sich ziehen.

Dem Profifußball droht damit der Verlust eines Traditions- und Kultklubs, was die Deutsche Fußball-Liga (DFL) bedauern würde. "Natürlich sind große Vereinsmarken gut für die Liga", sagte DFL-Chef Christian Seifert der SZ. "Im Rahmen der Lizenzierung hat dies aber keinerlei Einfluss auf die Prüfung und Entscheidung." Denn letztlich würden "alle Klubs gleich behandelt".

Dem FC Bayern wiederum droht der Verlust seines Mieters TSV 1860 in der Allianz Arena. Präsident Uli Hoeneß hatte nie einen Hehl daraus gemacht, vor allem wegen dieser Stadion-Geschäftsbeziehung an soliden Verhältnissen beim deutschen Meister von 1966 interessiert zu sein. Zuletzt hatte der vermögende Lokalrivale den Löwen die Miete gestundet, dem Vernehmen nach wären diese zwei Millionen Euro im Juli an die Arena-GmbH fällig.

"Wir haben uns bei Sechzig nur deshalb so engagiert, weil wir erstmals zu den handelnden Personen Vertrauen haben, besonders zu Herrn Schneider", sagte Hoeneß der SZ. Dieter Schneider ist der neue Löwen-Präsident. Für die Arena-Miete sind 4,5 Millionen Euro pro Jahr fällig, Bayern hat auch hier längst Zugeständnisse angekündigt. 1860 konnte der DFL und potentiellen Geldgebern ein Gutachten der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Deloitte vorlegen, in dem es heißt, der TSV sei in zwei bis vier Jahren zu sanieren.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 18.03.2011

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