Zeitung: Haftprüfungstermin des TV-Wettermoderators geplatzt

Mannheim, Karlsruhe (dts Nachrichtenagentur) - Der für Freitag geplante Haftprüfungstermin für den ARD-Wettermoderator wird nicht stattfinden.

Der Kölner Verteidiger des seit mehr als 100 Tagen Inhaftierten hat heute Beschwerde gegen die Fortdauer der Haft eingelegt, weshalb das Verfahren nun vor dem Oberlandesgericht Karlsruhe und nicht dem Landgericht Mannheim geführt werden muss. Rechtsanwalt Reinhard Birkenstock sieht laut einem Bericht des "Kölner Stadt-Anzeiger" (Mittwochausgabe) durch das Verhalten der Staatsanwaltschaft und des Landgerichts Mannheim den Freiheitsanspruch seines Mandanten "auf skandalöse Weise" missachtet und spricht sogar von einem "Justizskandal". Die Anklage wirft dem Wetter-Experten Vergewaltigung mit Tateinheit der schweren Körperverletzung vor.

Die Verteidigung macht jedoch eine mögliche Falschbeschuldigung des mutmaßlichen Opfers geltend. Auch das rechtsmedizinische Gutachten entlastet laut Birkenstock seinen Mandanten, der nach Angaben seines mutmaßlichen Opfers die ganze Zeit während der Vergewaltigung ein Messer an den Hals gehalten haben soll. Die dts Nachrichtenagentur muss aufgrund der aktuellen Rechtsauslegung zum Persönlichkeitsschutz auf die Nennung des Namens verzichten.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 29.06.2010

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