Zeitung: Justizverfahren gegen Hypo Real Estate kommt voran

Die Schadenersatzprozesse von Aktionären der Hypo Real Estate (HRE) gegen die beinahe pleite gegangene Bank sind nach Informationen der "Süddeutschen Zeitung" (Dienstagsausgabe) entscheidend vorangekommen.

München (dts Nachrichtenagentur) - Das Oberlandesgericht München (OLG) hat für das das geplante Musterverfahren gegen die HRE einen sogenannten Musterkläger ausgewählt: den Juristen Christian Wefers, der Ansprüche in Höhe von fast einer Milliarde Euro geltend macht. Sollten Wefers und mit ihm zahlreiche weitere Anleger Erfolg haben, müsste die Bundesrepublik für den Schaden aufkommen. Der Bund hatte die HRE mit Kapitalspritzen und Bürgschaften in Höhe von insgesamt mehr als 100 Mlliarden Euro vor dem Ruin gerettet, um einen Flächenbrand in der Finanzbranche zu verhindern.

Wefers und zahlreiche weitere Kläger werfen der alten HRE-Spitze um Ex-Vorstandschef Georg Funke vor, die Aktionäre wiederholt über den wahren Zustand der Bank getäuscht zu haben. Die HRE weist die Vorwürfe zurück. Wefers Anwalt Andreas Tilp rechnet frühestens im zweiten Halbjahr mit dem Prozessbeginn.

Das OLG hat die Musterklage zugelassen, damit die Justiz nicht Hunderte Fälle einzeln behandeln muss. Nach Angaben von Tilp hat das OLG den Streitgegenstand und den Zeitraum, in dem die Aktionäre getäuscht worden sein sollen, deutlich ausgeweitet. "Damit besteht eine doppelte Chance auf Schadenersatz."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 18.01.2011

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