Zeitung: Kassen streichen massiv Stellen

Krankenkassen mit Zusatzbeiträgen haben massiv Stellen abgebaut, weil sie im vergangenen Jahr hunderttausende Versicherte verloren haben.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Das ergab eine Umfrage der Zeitungen der "WAZ-Mediengruppe". Die DAK als größte Kasse mit Zusatzbeitrag (acht Euro) hat im vergangenen Jahr 650 Vollzeitstellen abgebaut. Derzeit laufen die Verhandlungen über einen weiteren, wie es heißt "möglichst sozialverträglichen" Stellenabbau.

Dazu zwingt die DAK der Verlust von 460.000 Versicherten im vergangenen Jahr. Auch die größte Betriebskrankenkasse in Deutschland gehörte zu den großen Verliererinnen der jüngsten Gesundheitsreform: Die BKK Gesundheit verlor mit 290.000 jeden vierten Versicherten. "Als Reaktion darauf mussten wir 300 Stellen abbauen", sagte eine Sprecherin.

Zum Personalabbau zwingt die Kassen nicht allein die Betriebswirtschaft, sondern erstmals auch der Gesetzgeber: Schwarz-Gelb hat die Verwaltungskosten der Kassen auf dem Niveau von 2010 für dieses und das kommende Jahr eingefroren. Entscheidend hierfür sind die Ausgaben je Versichertem. Verliert eine Kasse Versicherte, steigen diese Kosten automatisch.

Um sie wieder zu senken, muss sie deshalb ihre Verwaltungsausgaben senken. Umgekehrt stellen jene Kassen, die Versicherte hinzugewonnen haben, aber nicht entsprechend viel neues Personal ein. Die Technikerkrankenkasse (plus 460.000 Versicherte) erklärte, zunächst die Arbeitsprozesse straffen" zu wollen.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 26.01.2011

Zur Startseite