Zeitung: Koalition will Sparbeitrag auch von Apothekern

Anders als von der schwarz-gelben Koalition ursprünglich vorgesehen, soll die Apothekerschaft nun doch einen direkten Beitrag zum Arzneimittel-Sparpaket leisten.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Die Fraktionen von Union und FDP erwägen, die Pharmazeuten mit rund 150 Millionen Euro im Jahr zu belasten. In Kreisen der Union hieß es, dazu könne der Rabatt angehoben werden, den Apotheker den gesetzlichen Krankenkassen auf jedes verschreibungspflichtige Medikament gewähren müssten. In der Debatte sei eine Erhöhung von derzeit 1,75 Euro pro Packung auf zwei Euro, berichtet die "Süddeutsche Zeitung" (Donnerstagausgabe).

In zwei Jahren könne der Rabatt dann neu verhandelt werden. Im Gegenzug werde der Großhandel, der die Apotheker mit den Arzneimitteln versorgt, weniger stark belastet. Sie sollten demnach nur mit 190 Millionen Euro im Jahr zur Stabilisierung der gesetzlichen Krankenkassen beitragen.

Insgesamt werde somit weiterhin das im Gesetzesentwurf verankerte Ziel erreicht, 340 Millionen Euro beim Großhandel einzusparen. Der Unterschied sei, dass die Apotheker jetzt direkt beteiligt würden. Die Apotheken-Verbände hatten zuvor heftig kritisiert, dass sie die Hauptlast der Sparbemühungen schultern müssten, weil der Großhandel die entstehenden Kosten auf sie umlegen werde.

Konkret will die Koalition nach den Angaben deshalb den Fixzuschlag, den die Großhändler an die Apotheken zahlen müssen auf 70 Cent festschreiben. Den Aufschlag, den die Großhändler auf den Packungspreis erheben können, wollten die Fraktionen hingegen auf 3,4 Prozent begrenzen.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 20.10.2010

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