Zeitung: NSU-Terroristin Z. soll wegen Mordbeteiligung angeklagt werden

Die Bundesanwaltschaft hat die Vorwürfe gegen die mutmaßliche NSU-Terroristin Beate Z. ausgeweitet: Die Karlsruher Behörde will die 37-Jährige auch wegen der angeblichen Beteiligung an den zehn Morden der Terrorbande sowie den 14 Banküberfällen und wegen angeblich versuchten Mordes im Zusammenhang mit Brandstiftung anklagen.

Karlsruhe (dts Nachrichtenagentur) - Das geht aus dem am 15. August fertiggestellten Antrag der Bundesanwaltschaft hervor, der 3. Strafsenat des Bundesgerichtshofs (BGH) solle im Fall Z. die Fortsetzung der Untersuchungshaft anordnen. Dies berichtet die Online-Ausgabe der "Süddeutschen Zeitung". In dem Haftbefehl vom 13. November vergangenen Jahres wurde Z. nur Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung und schwere Brandstiftung vorgeworfen.

Die mutmaßliche Terroristin sitzt schon seit neun Monaten in Untersuchungshaft. Die Karlsruher Bundesanwaltschaft hat im Zusammenhang mit der neuerlichen Haftprüfung eine Art Zwischenbilanz des umfänglichen Verfahrens gezogen. Dem Antrag an den BGH wurde auch ein dicker Vermerk des Bundeskriminalamts (BKA) über die "Tatvorwürfe zu Z."

beigelegt, der erst am Montag dieser Woche fertiggestellt worden ist. Die in Köln-Ossendorf einsitzende Z. hatte mit den Terroristen Uwe B. und Uwe M. über ein Jahrzehnt im Untergrund gelebt und nach dem Tod der beiden Mörder die gemeinsame Wohnung in Zwickau angezündet. Eine 89-jährige Nachbarin war noch in der Wohnung, als das Feuer ausbrach.

Vor allem deshalb wollen die Ermittler Z. auch versuchten Mord im Zusammenhang mit schwerer Brandstiftung vorwerfen.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 18.08.2012

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