Zeitung: Neue Spritsorte E-10 verteuert herkömmliches Superbenzin um vier Cent pro Liter

Die Tankstellenunternehmen werden die Einführung des neuen Bio-Superbenzins E-10 offenbar für Preisänderungen nutzen.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "Wir gehen davon aus, dass das neue Super E-10 günstiger angeboten werden soll als das bislang übliche Super E-5. Sonst wird sich das Bio-Benzin nicht erfolgreich am Markt durchsetzen", sagte Axel Graf Bülow, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands freier Tankstellen gegenüber der Tageszeitung "Die Welt" (Montagausgabe). Um die vom Gesetzgeber verlangten Quoten für die Bio-Beimischung einhalten zu können, müssen die Tankstellenbetreiber einen hohen Anteil an E-10 absetzen, sonst drohen ihnen Strafzahlungen in Millionenhöhe. Die unabhängigen Tankstellen wie auch die an Ölkonzerne gebundenen Stationen äußern sich zwar nicht im Detail zu ihren Preisplanungen.

"Wir machen keine Aussagen zu vorausschauenden Preisentwicklungen", sagte ein Sprecher von Shell. "Es ist noch zu früh, zu den Preisen von E-10 etwas zu sagen. Das wird vor allem vom Wettbewerb abhängen", sagte sein Kollege von Aral.

Bei der Umstellung wollen einige Anbieter nach Informationen der "Welt" das neue Super E-10 zum Preis des heutigen Super E-5 anbieten, dafür aber diese Sorte um etwa vier Cent verteuern. "Die Preisdifferenz zwischen dem neuen und dem alten Superbenzin wird bei mindestens drei Cent plus Mehrwertsteuer liegen", sagte ein Manager der Branche. Durch diesen künstlichen "Preisvorteil" sollen die Autofahrer dazu bewegt werden, das Superbenzin E-10 zu tanken.

Durch verschiedene Faktoren in der Herstellung müsste das E-10 eigentlich teurer sein als das E-5. Dies liegt schon allein an dem doppelt so hohen Anteil an Bio-Ethanol.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 09.01.2011

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