Zeitung: Ost-Linke fordern Überprüfung der Mitgliederzahlen im Westen

Ostdeutsche Spitzenfunktionäre der Partei Die Linke planen nach Informationen der Tageszeitung "Die Welt" den Aufstand in der Partei.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Mit einer Erklärung und einer Konferenz wollen sie sich nach ihrer Niederlage in Göttingen als Machtfaktor neu positionieren. Ein geheim gehaltener Entwurf mit dem Titel "Fair Vereinigen" sieht vor, Ende August eine gemeinsame Erklärung zu lancieren, die die Bedeutung des Ostens für die Partei betont. Am 23. September soll eine Konferenz im Admiralspalast folgen.

Der Titel ist der Wutrede des Fraktionsvorsitzenden Gregor Gysi entnommen. Dieser hatte auf dem Parteitag in Göttingen mit Spaltung gedroht, wenn es nicht gelänge, sich "fair" zu vereinigen. In Göttingen hatte der vom Reformerlager favorisierte Dietmar Bartsch bei der Wahl des Parteichefs gegen den West-Gewerkschafter Bernd Riexinger verloren.

Im Zentrum der Initiative, an der auch mehrere ostdeutsche Landeschefs und Fraktionsvorsitzende beteiligt sind, steht der Versuch, die Ost-West-Verteilung auf den Parteitagen zu Gunsten des Ostens zu verändern. Bisher waren die West-Landesverbände durch einen bei der Fusion von PDS und WASG beschlossenen Delegiertenschlüssel bevorzugt worden. In einem internen Strategiepapier heißt es: "Nicht hinnehmbar sind erschwindelte Mitgliederzahlen in den alten Bundesländern, die die Zahl der Delegierten beeinflussen".

Wenn die Zusammensetzung des Parteitags 2014 "fair gestaltet" sein solle, müsse noch bis Ende dieses Jahres eine Überprüfung der Mitgliederzahl erreicht werden. Schon seit Langem wird den West-Landesverbänden vorgeworfen, auch jene Mitglieder weiter zu führen, die keinen Beitrag zahlen.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 17.08.2012

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