Zeitung: RWE kassiert angeblich 100 Millionen Euro zu viel

Essen (dts Nachrichtenagentur) - Der Stromkonzern RWE hat durch seine Strompreiserhöhung im August angeblich 100 Millionen Euro zu viel von seinen Kunden kassiert.

Das geht aus einem Gutachten für die Grünen hervor, das den Zeitungen der WAZ-Mediengruppe (Dienstagsausgaben) vorliegt. RWE verlangt demnach seit 1. August netto 1,5 Cent und mit Mehrwertsteuer 1,79 Cent je Kilowattstunde mehr, was der Konzern mit gestiegenen Strom-Beschaffungskosten und der seit Januar erhöhten EEG-Umlage begründe. "Die zum Jahresbeginn 2010 gestiegene EEG-Umlage rechtfertigt nur eine Erhöhung um 0,7 Cent je Kilowattstunde", schreibt hingegen der Autor des Gutachtens, der Energiewirtschaftler Gunnar Harms.

Gestiegene Beschaffungskosten als Grund seien "nicht nachvollziehbar", aufgrund der gesunkenen Börsenpreise sei im Gegenteil eine Preissenkung um knapp ein Cent je Kilowattstunde "angemessen" gewesen. Ein Sprecher der RWE Vertrieb AG begründete den Preisanstieg vor allem damit, dass RWE die erhöhte EEG-Zulage bislang nicht berechnet habe und nun nachziehe. Demnach verlangt RWE nun erst einmal die doppelte Erhöhung der EEG-Zulage, um das vorgestreckte Geld wieder einzuholen.

"Die Aussagen von RWE klingen nicht plausibel", sagte die stellvertretende Fraktionschefin der Grünen, Bärbel Höhn, den Zeitungen. "Wenn das so wäre, hätten sie bereits eine Strompreissenkung zu Anfang des nächsten Jahres ankündigen müssen."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 02.08.2010

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