Zeitung: Telekom verärgert Bundesliga-Sponsoren

Viele Trikot-Sponsoren von Bundesliga-Vereinen sind einem "Handelsblatt"-Bericht zufolge verärgert über die Deutsche Telekom.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Grund ist eine Wohltätigkeitsaktion für mehr Integration, bei der die Konzerne am dritten Spieltag auf ihre Trikot-Werbung verzichten sollen. Stattdessen sollen die Mannschaften mit dem Slogan "Geh Deinen Weg" auflaufen. Initiator ist laut einem Schreiben von Liga-Präsident Reinhard Rauball an die Vereine die Deutschlandstiftung Integration – hinter der neben dem Verband Deutscher Zeitschriftenverleger auch die Deutsche Telekom steht.

Pikant: Die Rolle der Telekom, die auch Trikot-Sponsor des FC Bayern München ist, hat Rauball in seinem Brief, der dem "Handelsblatt" (Montagausgabe) vorliegt, nicht erwähnt. Bei der Initiative "Geh Deinen Weg" ist die Telekom nicht nur strategischer Partner, sie fördert dieses Stipendien- und Mentorenprogramm für junge Menschen mit Migrationshintergrund auch finanziell und organisatorisch. Die übrigen Trikot-Sponsoren stört nun, dass sie mit ihrem Verzicht auf Werbung eine Aktion eines Unternehmens, im Falle von Düsseldorf-Sponsor Otelo sogar die eines Konkurrenten, unterstützen sollen – ohne dass sie die Chance gehabt hätten, sich selbst daran zu beteiligen.

Der chinesische Solarhersteller Suntech, Sponsor von Hoffenheim, ließ über einen Sprecher ausrichten, der Konzern habe "nicht gewusst, dass die Telekom dahinter steckt". Gazprom, der Trikot-Sponsor von Schalke, will seine Beteiligung nun noch einmal "kritisch überprüfen". Die TUI wolle nur teilnehmen, wenn kein Verein ausschere und auch andere Konzerne sind sauer über das Vorgehen an sich sowie über die Informationspolitik der Deutschen Fußball Liga.

Der Telekom selbst ist die Aktion inzwischen peinlich: Ursprünglich sollte ihr Logo als einziges unter einer Dankesanzeige stehen – doch davon hat der Konzern nun Abstand genommen: "Wir werden unser Logo entfernen", sagte ein Sprecher dem "Handelsblatt".

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 26.08.2012

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