Zeitung: Tsipras bewegt sich im Schuldenstreit auf Geldgeber zu

Griechenland geht im Schuldenstreit offenbar einen wichtigen Schritt auf seine Geldgeber zu: Wie die "Welt" unter Berufung auf das Umfeld von Verhandlungsteilnehmern berichtet, signalisiert Ministerpräsident Alexis Tsipras, auch über Pensionskürzungen und ein späteres Renteneintrittsalter sprechen zu wollen.

Athen (dts Nachrichtenagentur) - Einen konkreten Vorschlag hätten die Griechen allerdings noch nicht eingereicht, hieß es der Zeitung zufolge. Schon seit Februar sprechen EU, Europäische Zentralbank (EZB) und Internationaler Währungsfonds (IWF) mit den Griechen über ein Reformpaket, das den Weg zur Auszahlung von Krediten von 7,2 Milliarden Euro ebnen soll. Die Reform der Renten ist einer der umstrittensten Punkte in den Gesprächen.

Zwar hatte Griechenland die Bereitschaft erkennen lassen, die Steuereinnahmen durch einen härteren Kampf gegen Steuerflucht zu erhöhen. Auch zu einer Reform der Mehrwertsteuer und einer Begrenzung von Frühverrentungen ist die Regierung bereit. Heftig sperrte sich Griechenland allerdings gegen die vor allem vom IWF vorgetragenen Forderungen, die Renten zu kürzen.

Wie es der "Welt" zufolge aus dem Umfeld der Verhandlungen hieß, hatten die Geldgeber im Vorfeld des Treffens von Bundeskanzlerin Angela Merkel, Frankreichs Regierungschef François Hollande und EU-Präsident Jean-Claude Juncker am Montagabend in Berlin an einem Kompromissvorschlag gearbeitet. Im Kreis der Institutionen wurde betont, Tsipras werde einige der von ihm gezogenen "roten Linien" überschreiten müssen.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 01.06.2015

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