Zeitung: Vorerst keine Röhn-Übernahme durch Fresenius

Der Gesundheitskonzern Fresenius wird zunächst kein weiteres Angebot zur Übernahme des Klinikbetreibers Rhön-Klinikum vorlegen.

Bad Homburg vor der Höhe (dts Nachrichtenagentur) - Wie die Tageszeitung "Die Welt" aus Finanzkreisen erfuhr, sollen Vorstand und Aufsichtsrat einvernehmlich entschieden haben, von einer Röhn-Übernahme vorerst abzusehen. Fresenius ist damit am Widerstand des Konkurrenten Asklepios gescheitert. Bereits der erste Versuch einer Übernahme von Rhön-Klinikum war im Frühsommer nicht gelungen, nachdem Asklepios-Eigner Bernard Broermann überraschend rund fünf Prozent der Rhön-Aktien gekauft und so verhindert hatte, dass Fresenius mehr als die geplanten 90 Prozent des Klinikbetreibers erwerben konnte, die für eine beherrschende Stellung im Unternehmen laut Rhön-Satzung erforderlich sind.

Seither hat Fresenius geprüft, lediglich 50 Prozent und eine Aktie zu übernehmen. Diesen Plan hat das Unternehmen aber verworfen. Eine intensive Analyse habe ergeben, dass eine stabile Führung des Unternehmens in der jetzigen Konstellation mit weniger als 90 Prozent nicht gewährleistet werden könne, sagte eine mit den Vorgängen Person.

"Ohne die unternehmerische Führung, für die 90 Prozent erforderlich sind, kann Fresenius sein Ziele nicht erreichen." Gerüchte, Fresenius-Vorstandschef Ulf Schneider habe am Wochenende dem Aufsichtsrat die Vertrauensfrage gestellt und seinen Rücktritt angeboten, wurden in Unternehmenskreisen dementiert. Die Entscheidung, kein weiteres Angebot vorzulegen, sei von Vorstand und Aufsichtsrat gemeinsam getroffen worden, hieß es.

Ein Fresenius-Sprecher wollte auf Anfrage der Zeitung die Informationen nicht kommentieren.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 02.09.2012

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