Zeitung: Wagenknecht verzichtet auf Kandidatur für Linken-Fraktionsvorsitz

Die stellvertretende Links-Fraktionsvorsitzende Sahra Wagenknecht verzichtet offenbar darauf, im Herbst für den Posten der Fraktionschefin zu kandidieren.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Dies teilte sie der Fraktion in einem Schreiben am Freitagvormittag mit, wie die Tageszeitung "Junge Welt" (Samstagausgabe) berichtet. Grund seien demnach "der Verlauf und die Ergebnisse der Fraktionssitzung von Freitag letzter Woche", so Wagenknecht. "Ich halte es für einen strategischen Fehler, dass die große Mehrheit der Fraktion dem Antrag der Bundesregierung auf Verlängerung des griechischen `Hilfsprogramms` zugestimmt hat."

Neben den inhaltlichen Entscheidungen markiere der Verlauf der Fraktionssitzung von Ende Februar für Wagenknecht "auch einen Umgang miteinander, den ich nicht akzeptiere". "Dass mir die Fraktion per Mehrheitsbeschluss verweigert, ihr auch nur meine Argumente für ein anderes Stimmverhalten vorzutragen - bei einem Thema, für das ich seit 2010 öffentlich an vorderster Stelle die Positionen der Linken vertrete - ist ein offener Affront und unterstreicht, dass ein Teil der Fraktion in eine andere Richtung gehen möchte als ich sie für sinnvoll halte." Wagenknecht wolle, dass es mit der Linken "eine selbstbewusste, angriffslustige und vor allem eine stärker werdende Gegenkraft gibt, die den Trend irgendwann auch in Deutschland wenden kann".

"Dafür will und werde ich weiterhin kämpfen, mit all der Kraft und den Fähigkeiten, die mir zur Verfügung stehen."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 06.03.2015

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