Zeitung: Weniger Chancen für Arbeitslose durch Sparpolitik

Der Sparkurs der Bundesregierung bei der Förderung und Qualifizierung von Langzeitarbeitslosen hat sich bereits deutlich ausgewirkt.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Von Januar bis April 2011 verzeichnete die Bundesagentur für Arbeit (BA) einen Rückgang der Förderfälle in den Jobcentern und für Hartz-IV-Empfänger zuständigen Optionskommunen auf knapp eine Million. Das sind 256.000 oder 20,8 Prozent weniger im Vergleich zum ersten Drittel des Vorjahres. Dies geht aus einer Statistik der BA hervor, die der "Süddeutschen Zeitung" (Montagausgabe) vorliegt.

Die Bundesagentur selbst, Arbeitsmarktforscher und die Opposition hätten deshalb bereits vor negativen Folgen des Sparprogramms bei den sogenannten arbeitsmarktpolitischen Instrumenten gewarnt. Aus der Statistik gehe hervor, dass die Kürzungen bei dem Programm "Jobperspektive" besonders drastisch seien. Dabei geht es um Beschäftigungszuschüsse für Unternehmen, die besonders schwer vermittelbare Langzeitarbeitslose einstellen.

Im ersten Drittel des Jahres 2010 hätten so noch mehr als 40.000 Langzeitarbeitslose einen Job erhalten. Im April 2011 seien es nach Angaben der Bundesagentur mit etwa 19.000 gut die Hälfte weniger gewesen. Seit Jahresbeginn sei die Zahl der neuen Förderfälle sogar um fast 70 Prozent geschrumpft.

Auch bei anderen Förder- und Qualifizierungsprogrammen, wie bei der beruflichen Weiterbildung, könnten die Jobcenter weniger Geld ausgeben, nachdem die Bundesregierung die Mittel für diese Leistungen von 6,6 Milliarden im Vorjahr auf 5,3 Milliarden Euro 2011 verringert hätte, hieß es.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 01.05.2011

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