Zeitungs-Kommentatoren nach Obama-Rede enttäuscht

Die Reaktionen in deutschen Zeitungen zu der Ankündigung von US-Präsident Barack Obama, den US-Geheimdiensten künftig engere Grenzen setzen zu wollen, sind mehrheitlich enttäuschend ausgefallen.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "So viel Kosmetik war irgendwie auch das Mindeste, was zu erwarten war", heißt es etwa in der "Märkischen Oderzeitung", während Obama laut der "Frankfurter Rundschau" die Welt enttäuscht habe. "Obama hat sich entschieden, der nationalen Sicherheit der USA den Vorrang vor dem Schutz der Privatsphäre zu geben", kommentierte die "FR". Für die "Westdeutsche Zeitung" ist nicht erkennbar, "dass sich angesichts der von Obama verkündeten Kosmetik deutsche Bürger und auch Wirtschaftsunternehmen nun vor Schnüffelei und Spionage sicher fühlen können".

Für die "Neue Ruhr Zeitung / Neue Rhein Zeitung" ist und bleibt Obama gar "ein latenter Kriegsherr im Technologiezeitalter". Für die "Berliner Morgenpost" war die Rede von Obama "nicht mehr als ein Hoffnungsschimmer". Der US-Präsident hatte unter anderem angekündigt, dass grundsätzlich keine Regierungen eng befreundeter Bündnispartner abgehört werden sollen - allerdings nur, wenn es dazu "keinen zwingenden Grund" gibt und es nicht um die nationale Sicherheit der Vereinigten Staaten gehe.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 17.01.2014

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