Zentralrat der Muslime sieht Urteil zum Burka-Verbot kritisch

Der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime in Deutschland, Aiman Mazyek, sieht das Urteil des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte zur Rechtsmäßigkeit des Burka-Verbots in Frankreich kritisch.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "Ein solches Verbot kann auch eine Einschränkung der Religions- und Meinungsfreiheit bedeuten", sagte Mazyek in einem Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Mittwoch). Manchmal könne das Selbstbestimmungsrecht der Frau eine Richtung gehen, die einem persönlich nicht gefalle oder religiös umstritten sei, dennoch aber nicht einfach beschnitten werden dürfe. Mazyek hob hervor, dass der Ganzkörperschleier, der auch das Gesicht verhüllt, aus islamisch-theologischer Sicht kein Muss sei.

"Das Tragen einer Burka ist oft eine kulturell gewachsene Tradition." Zwar werde dies in der westlichen Gesellschaft als fremd empfunden, es sei aber nicht automatisch ein Zeichen der Unterdrückung der Frau. Persönlich lehnt der Zentralrats-Vorsitzende Nikab oder Burka ab.

"Ich finde das auch unsolidarisch gegenüber jenen muslimischen Frauen, die ihr Gesicht mit Kopftuch zeigen", sagte Mazyek.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 02.07.2014

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