Zentralratschef: Muslimische Repräsentanten müssen sich von Gewalt distanzieren

Die Repräsentanten muslimischer Organisationen müssen sich nach Ansicht des scheidenden Präsidenten des Zentralrats der Juden, Dieter Graumann, deutlicher von Gewalt distanzieren.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "Die muslimischen Repräsentanten müssen sich viel stärker gegen den Radikalismus aussprechen, als sie es tun. Vor allem auch gegen den Antisemitismus müssen sie in ihren Communities viel entschlossener vorgehen", sagte Graumann gegenüber der "Bild"-Zeitung (Donnerstagausgabe). "Die allermeisten Muslime wollen ganz sicher in Frieden leben. Umso wichtiger ist es, dass sich Muslime hier stärker von fundamentalistischen Fanatikern distanzieren." Ernüchtert zeigte sich Graumann auch über die Ergebnisse des so genannten "Arabischen Frühlings". Dieser habe keinen Fortschritt für die Region gebracht: "Die deutsche Euphorie war damals oft sehr naiv. Viele haben die Demonstrationen in der arabischen Welt mit der friedlichen Revolution in der DDR verglichen. Eine schwere Fehleinschätzung. Kairo war nie Dresden. Ich sehe nicht, dass es irgendwo in der arabischen Welt besser geworden ist. In Teilen sogar sehr viel schlechter. Es gibt nach wie vor in der Region nur eine wirkliche Demokratie, die unsere Werte von Freiheit, Mitbestimmung und Rechtsstaat teilt, und das ist Israel. Daher sollten wir Israel noch stärker unterstützen."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 27.11.2014

Zur Startseite