Zusätzliche Studienanfänger reißen Milliardenloch in Länder-Etats

In der bundesweiten Hochschulfinanzierung fehlen nach Ansicht des Landes Baden-Württemberg fast zehn Milliarden Euro oder mehr, weil weit mehr Studienanfänger als erwartet an die Universitäten strömen.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Landeswissenschaftsministerin Theresia Bauer (Grüne) sagte der "Zeit", je nachdem wie die Studienanfängerprognose der Kultusministerkonferenz (KMK) ausfalle, "dürften die Kosten für die zusätzlich nötigen Studienplätze allein fürs Bachelorstudium bis 2020 bei bis zu 9,5 Milliarden Euro liegen. Die erforderlichen Masterplätze sind da noch gar nicht eingerechnet." Bauer forderte eine Beteiligung des Bundes an der Finanzierung: "Die Länder werden auch das Ihre tun müssen. Aber ich erwarte, dass der Bund sich nicht aus der Verantwortung stiehlt." Bauer räumte ein, dass die KMK sich bei der Schätzung der Zahl der Studienanfänger vertan hat: "Richtig ist, dass die KMK die tatsächliche Entwicklung der Studentenzahl in den vergangenen Jahren weit unterschätzt hat, andere Forschungsinstitute haben das aber auch." Die Stuttgarter Ministerin erklärte, die bisherige Annahme sei falsch, wonach ab 2015 die Anfängerzahlen fallen würden: "Die Anfängerzahlen bleiben dauerhaft hoch, und das ist angesichts des drohenden Fachkräftemangels eine hervorragende Nachricht."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 08.02.2012

Zur Startseite