Zuverdienst-Regelungen schrecken Hartz-IV-Empfänger ab

Hartz-IV-Empfänger dürfen sich zwar etwas dazuverdienen – aber die bisherigen Regelungen schrecken eher ab, einen besser bezahlten Nebenjob anzunehmen.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Und sie haben zudem neue "Mini-Minijobs" geschaffen. Dies belegen Statistiken der Bundesagentur für Arbeit (BA), wie der "Spiegel" meldet. Seit 2007 ist die Zahl der Hartz-IV-Empfänger, die einen Minijob bis zu 400 Euro ausüben, um 105.000 gestiegen.

Davon fallen über 94.000 in die Kategorie der 160-Euro-Jobs – das ist genau die Grenze, an der Zusatzeinkommen keinen Einfluss auf die Höhe der staatlichen Stütze haben. Wer einen besser bezahlten Job annimmt, muss sich bis zu 90 Prozent des Zusatzverdienstes auf die staatliche Unterstützung anrechnen lassen, das Hartz-IV-Geld wird dann entsprechend gekürzt. Die Zahl derjenigen, die zwischen 400 und 800 Euro hinzuverdienen, stieg denn auch vergleichsweise gering an, die Zahl derjenigen mit einem Zusatzeinkommen über 800 Euro ging sogar zurück.

Im Juli dieses Jahres verbesserte die Bundesregierung zwar die Hinzuverdienstmöglichkeiten jenseits der Grenze von 800 Euro etwas. Aber das, glaubt das Nürnberger Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung, wird "das Erwerbsverhalten der Hartz-IV-Empfänger kaum verändern".

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 01.10.2011

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