Zwanziger mahnt: DFB braucht Ethikkommission

Der ehemalige DFB-Präsident Theo Zwanziger hat Missstände im Deutschen Fußball-Bund angemahnt: Das Mitglied des Fifa-Exekutivkomitees bemängelt im Interview mit der "Welt" vor allem das Fehlen einer unabhängigen Ethikkommission.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "Ohne diese fehlt es dem DFB an einem unabhängigen Gremium. Es muss eine Anklageinstanz geben, die nicht weisungsgebunden, sondern unabhängig ist." Unabhängig sei, "wer in den letzten vier Jahren vor seinem Amtsantritt eine deutliche Distanz zu den Fußballorganisationen hatte", sagte Zwanziger.

Laut Fifa-Statuten sei der DFB "verpflichtet, eine Ethikkommission einzurichten". Noch wolle er aber nicht über Sanktionen sprechen: "Wir sind eine Fußballfamilie, erst einmal werden wir Überzeugungsarbeit leisten. Die Qualität in den Rechtsorganen des DFB ist so groß, da wird man der Verbandsführung sicherlich verdeutlichen, wie wichtig diese Reform ist."

Dass beispielsweise drei DFB-Vorstände in Aufsichtsräten von Lottogesellschaften, die Fußballwetten anbieten, sitzen, bezeichnet Zwanziger als "zweifelsfrei eine Interessenskollision". Die Integrität des Wettbewerbs und der Spiele müssten "an höchster Stelle" stehen: "Uefa und Fifa sind in dieser Frage in den letzten Jahren deutlich sensibler geworden. Deshalb sollte auch der DFB nachziehen."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 07.04.2014

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