Zweiter Guantánamo-Gefangener in Rheinland-Pfalz eingetroffen

Der für die Aufnahme in Rheinland-Pfalz vorgesehene Häftling aus dem US-Gefangenenlager Guantanamo auf Kuba ist in dem Bundesland eingetroffen.

Mainz (dts Nachrichtenagentur) - "Er ist bei uns angekommen", sagte ein Sprecher des rheinland-pfälzischen Innenministers Karl Peter Bruch (SPD) der Tageszeitung "Die Welt". Bei dem Syrer handelt es sich um den 35 Jahre alten Mahmud Salim al-Ali, der 2001 nach Afghanistan gereist sein soll, um sich dort als Terrorist ausbilden zu lassen. Der Mann war 2001 an die amerikanische Seite übergeben beziehungsweise verkauft worden.

Die USA teilten Bruch mit, sie wüssten seit 2006, dass von dem Mann keine Gefahr ausgeht. Der Syrer wird zunächst ärztlich untersucht. Das Bundesland will ihn später in einer Wohnung unterbringen.

Der Ex-Gefangene hat nach "Welt"-Informationen eine Frau und eine zehnjährige Tochter. Vereinbart wurde, dass er seine Familie nach Deutschland holen und eine Arbeitserlaubnis bekommen kann. Vorerst soll Mahmud Salim al-Ali von Sozialhilfe leben.

Hinweise darauf, dass die ehemaligen Guantánamo-Gefangenen Mahmud Salim al-Ali und der 34-jährige Muhammad Ahmad S. über die US Airbase Ramstein in der Nähe von Kaiserslautern nach Deutschland einreisten, wollte Bruchs Ministerium weder bestätigen noch dementieren. Muhammad Ahmad S. ist in Hamburg eingetroffen und wird dort ebenfalls ärztlich untersucht.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 16.09.2010

Zur Startseite