Zypern: Parlamentsabstimmung über Zwangsabgabe verzögert sich

In Zypern verzögert sich die Abstimmung des Parlamentes über eine Zwangsabgabe für Bankkunden.

Nikosia (dts Nachrichtenagentur) - Wie die zypriotische Nachrichtenagentur CNA berichtet, werde Staatspräsident Nikos Anastasiades am Samstag zunächst nach Brüssel reisen, um weitere Gespräche mit der Europäischen Union zu führen. Er wird dabei von den Spitzen der Parteien begleitet. Abhängig vom Ausgang der Gespräche werde das Parlament in Zypern erst am Samstagabend oder am Sonntag über die geplante Abgabe für Bankeinlagen abstimmen.

Am Freitagabend hatte das zyprische Parlament erste Teile des neuen Rettungspakets gebilligt. Die Abgeordneten stimmten der Schaffung eines Solidaritätsfonds sowie der Einführung von Kapitalverkehrskontrollen zu. Mit dem Fonds sollen die Banken des Euro-Landes rekapitalisiert werden, während die Einschränkungen im Kapitalverkehr einen massenhaften Geldabfluss ins Ausland verhindern sollen, sobald die zyprischen Banken wieder geöffnet haben.

Zudem wurde beschlossen, die zweitgrößte Bank des Landes abzuwickeln. Die Zwangsabgabe gilt als wichtigster Teil des Rettungspakets. Medienberichten zufolge sollen Kontoinhaber mit einem Vermögen über 100.000 Euro bis zu 16 Prozent zahlen, während die Spareinlagen unter 100.000 Euro nicht von der Zwangsabgabe betroffen sind.

Zypern muss 5,8 Milliarden Euro aufbringen, im Gegenzug wollen die Euro-Länder und der Internationale Währungsfonds der Insel-Republik zehn Milliarden Euro zur Verfügung stellen.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 23.03.2013

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